Holland hat einige der progressivsten Richtlinien zu Freier Software und Offenen Standards weltweit. Doch nun teilte kürzlich die Bildungsministerin Marja Bijsterveldt mit, dass sie nicht bereit wäre, die eigenen Richtlinien der holländischen Regierung für Offene Standards umzusetzen. Stattdessen wird die Regierung eine lang anhaltende Abhängigkeit der Bildungseinrichtungen von einem einzigen Anbieter akzeptieren. Holländische Schüler, die Freie Software oder Geräte verwenden, die Silverlight nicht unterstützen, werden von den Online-Systemen der Schulen ausgeschlossen, weil proprietäre Technologie und geheime Formate verwendet werden sollen.

Für den Freie-Software-Unterstützer Jan Stedehouder zeigt dies, dass stärkere und zuverlässigere Richtlinien für Offene Standards nötig sind. Deswegen hat Stedehouder in Holland eine Kampagne gestartet. Das Ziel: öffentliche Einrichtungen sollen zur Verwendung Offener Standards verpflichten werden und es soll sichergestellt werden, dass alle Online-Dienste öffentlich finanzierter Einrichtungen herstellerunabhängig benutzt werden können.

Die Free Software Foundation Europe (FSFE) unterstützt die holländische Kampagne, die bereits von NLLGG, LPI Netherlands, NLUUG, HCC und fast 900 Individuen unterstützt wird. Sie fordern:

  • den Holländischen Aktionsplan Holland offen in Verbindung stärken, indem die Verwendung Offener Standards wirklich verpflichtend für alle öffentlich finanzierten Institutionen gemacht wird
  • einen herstellerunabhängigen Zugang auf alle Online-Dienste und Informationen verpflichtend für alle öffentlich finanzierten Institutionen machen - in diesem Fall für Bildungseinrichtungen;
  • innovative Bildung in IT-Fähigkeiten fördern indem das Bildungsprogramm um herstellerunabhängige Fähigkeiten erweitert wird.

Mehr Hintergrundinformationen und aktuelle Entwicklungen findet ihr unter "Bildung befreien - für grenzenloses Wachstum".